Das Heimbüro

Wer im eigenen Büro von Zuhause aus arbeitet, zieht nicht selten Neid auf sich, denn die meisten Menschen stellen sich ein Heimbüro ganz fantastisch vor. Wie schön ist es doch, das Haus nicht verlassen zu müssen und trotzdem Geld zu verdienen. Doch das ist nur die halbe Wahrheit, denn in Wirklichkeit erfordert das Arbeiten im Heimbüro jede Menge Selbstdisziplin und Willensstärke.

Stefan Bayer  / pixelio.de

Natürlich kann ich mein Büro Zuhause zu jeder Zeit verlassen. Ich brauche mich nicht anzuziehen und kann meine Arbeit im Pyjama erledigen. Zudem sehe ich mir meine Lieblingssendungen im Fernsehen an und bin für meine Freunde jederzeit erreichbar.

Hört sich wirklich gut an oder? Doch wer auf diese Weise arbeitet, wird früher oder später Schiffbruch erleiden, denn auf diese Weise, werde ich höchstwahrscheinlich nicht sehr viel verdienen und sehr bald schon pleite sein. Zudem werde ich mein Gewicht nicht halten können, verwahrlosen und meine Wohnung wird zu einer Teestube verkommen, in der sich allerlei Menschen tummeln, die ebenfalls nicht in der Lage sind, ihre Zeit einzuteilen.

Wenn du vorhast, von Zuhause aus zu arbeiten und dabei wirklich produktiv sein willst, musst du dich wirklich hervorragend organisieren. Dazu gehört: Frühes aufstehen und Körperpflege. Du musst dich zwar nicht im Anzug und mit einer Krawatte vor den Rechner setzen, doch solltest du anständig angezogen sein, denn das stärkt das Selbstwertgefühl.

Die größte Schwierigkeit besteht darin, konsequent und zielstrebig zu arbeiten. Wenn du dich ständig ablenken lässt, bekommst du entweder nichts geregelt oder du wirst erst spät am Abend mit der Arbeit fertig sein. Selbstständig bedeutet zwar selbst und ständig zu arbeiten, das soll aber nicht heißen, dass du täglich 18 Stunden in deinem Heimbüro verbringst und irgendwann der ganzen Sache überdrüssig wirst. Ein Mischmasch aus Arbeit und Freizeit ist kontraproduktiv und führt zum Scheitern.

Ich arbeite in Zeitblöcken. Dabei nehme ich mir eine ganz bestimmte Aufgabe vor, plane, wie viel Zeit diese Aufgabe in Anspruch nehmen wird und arbeitet dann konsequent an der Aufgabe, bis sie erledigt ist. Danach gönne ich mir eine kleine Auszeit von einigen Minuten und geht die nächste Aufgabe an. Natürlich plane ich schon im Voraus, was ich am Abend alles erreicht haben möchte. So bleibe ich fokussiert. Der Fernseher und das Radio bleiben selbst verständlich aus, denn Ablenkung vertrage ich eher weniger.

Ganz wichtig ist auch, dass du deinen Freunden mitteilst, dass du während seiner Arbeitszeit nicht gestört werden willst, weder telefonisch noch durch und angekündigte Besuche. Denn wenn du in einem ganz normalen Büro arbeiten würdest, könnte dich schließlich auch keiner besuchen oder ständig anrufen.

Arbeitest du auch von Zuhause aus? Was hast du für Erfahrungen mit deinem Heimbüro gemacht und wie gestaltest du deinen Arbeitsalltag?